Elisa Rungger

geboren 1997 in Bruneck (IT), lebt und arbeitet zwischen Wolkenstein in Gröden (IT), wo sie zunächst das Kunstlyzeum Fachrichtung Darstellende Kunst besucht hat, und Karlsruhe, wo sie seit 2019 Freie Kunst an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe in der Klasse von Prof. Franz Ackermann studiert.

In ihrer künstlerischen Auseinandersetzung beschäftigt sie sich mit dem Menschen, seine Stellung, zu seiner Persönlichkeit, zur Realität, zur Existenz und zur Gesellschaft.

Rungger malt hauptsächlich in Öl. Skizzen und Studien fertigt sie auf Papier an, großformatige Gemälde auf Leinwand.

Durch Ihre Ölbilder versucht die Künstlerin eine Begegnung zu schaffen, die sich auf das Hier und Jetzt bezieht mittels des Mediums der Malerei. Verschiedene Facetten dieses Mediums werden ebenso untersucht wie die Suche nach einer verbindlichen formalen Handlung zwischen Form, Inhalt und Farbe.

Rungger nimmt eine bejahende Haltung gegenüber der Malerei ein und lehnt sich in ihrer Bildmotivwahl an die Genre-Malerei des 15. Jh. sowie am Amerikanischen Realismus an, indem sie Situationen aus dem ordinären herkömmlichen Leben darstellt.

Diese Entscheidung öffnet sogleich eine persönliche Verbindung und Identifikationssphäre für den Betrachtenden zu den dargestellten Motiven.

Jedoch zeigt uns die Künstlerin eine sehr verzerrte und fließende Version dessen was wir als Vertraulich wahrnehmen und erzeugt somit eine zwiespältige Infragestellung der uns vertrauten Realität.

Rungger spielt mit der Entfremdung vertraulicher Motive und ruft insbesondere ambivalente Gegenüberstellungen zwischen Öffentlichkeit und Anonymität, Kollektiv und Individuum hervor. Ihre Sujets werden oft für sich dargestellt in einer intimen Umgebung die sowohl als wohlig als auch als bedrückend wahrgenommen werden kann.

Der Mensch und seine Umgebung werden von Runggers Pinselführung gleich behandelt, die Morphologie und Anatomie der dargestellten Gestalt wird so weit von der Künstlerin entfremdet, dass die Subjektivität im Hintergrund tretet und die Wechselwirkung zwischen den dargestellten fließenden und phantom-haften amorphen Figuren und deren gleichermaßen fließenden und relativierten Umgebung hervortreten.

Das Bild wird von der Künstlerin als Bild wahrgenommen und in der Paarung aneinandergrenzender Farbräume und Formen wahrgenommen und malerisch untersucht. Besonders kennzeichnend ist die Wahl einer meist ungesättigten und pastelligen Farbpalette diestellenweise durch kräftigere Farbtöne gebrochen wird.

Ihre Annäherung an den dargestellten Szenen untersteht einem langen Prozess, der in der Anonymität der Lichtbilder im Netz ihre Wurzeln hat. Eine Anonymität die es der Künstlerin ermöglicht das Individuum nicht als solches wahrzunehmen sondern als tragende Gestalt für die malerische Inszenierung ihrer philosophischen und ontologischen sowie existentiellen Fragestellungen.

Über verschiedene Eingriffe darunter diverse Druckverfahren, bei denen die Verwendung Chemischer Materialien wie z.B. Ethanol eine bedeutsame Rolle spielen, verschafft sich die Künstlerin weitere Distanz zu den dargestellten Bildmotiven.

Es folgen Vorskizzierungen und Studien bis das Bildmotiv zur Malerei auf Leinwand findet. Im Akt des Malens trifft die Künstlerin weitere bedeutsame malerischen Entscheidungen indem sie auf die Textur der Leinwand sowie die dick- Flüssigkeit/dünn-Flüssigkeit der Farbe reagiert und handelt „um die Malerei als Malerei an sich funktionieren zu lassen muss man als Künstler ab und zu im Hintergrund treten und gleichermaßen oft klare und bewusste Entscheidungen treffen“.

Eine vermeintlich alltägliche Szene in einem Restaurant, auf dem Sofa etc. wird durch Runggers Blick in eine Malerei überführt, welche in der Tonalität und Entrücktheit zu ganz eigenständigen Erlebnissen führt.

 

 

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